Traditionell wurden bestimmte Anwendungsmethoden für bestimmte ätherische Öle bevorzugt oder auch ausschließlich angewandt. Neue Forschungsergebnisse zu ätherischen Ölen bringen neues Wissen und ein besseres Verständnis für die Anwendung der Öle. Führt man sie ordnungsgemäß durch, sind alle Anwendungsmethoden sind sicher. Dies schließt aromatische, äußere und innere Anwendungen ein. Um ein breites Spektrum an emotionalen und körperlichen Aspekten abzudecken, können eine oder mehrere Anwendungsmethoden angewandt werden. Einzelöle oder auch komplexe Mischungen können mittels drei verschiedener Methoden angewandt werden.
Aromatisch
Duft kann kraftvolle physiologische, mentale oder emotionale Wirkungen hervorrufen. Ätherische Öle werden von den Geruchsrezeptoren schnell aufgenommen. Diese sind über den Geruchsnerv direkt mit dem limbischen System verbunden. Das wiederum ist ein Teil des Gehirns, der vielerlei Funktionen unterstützt: u.a. Geruch, Emotionen, Verhalten und Erinnerung. Das ist der Grund, warum die aromatische Anwendung ätherischer Öle so wirkungsvoll ist.
Manche ätherischen Öle haben eine aufbauende, belebende Wirkung, während andere beruhigend wirken. Diffusion ist die einfachste Weise, ätherische Öle aromatisch anzuwenden. Diffuser, die kalte Luft oder Wasser verwenden, sind dafür ideal. Zur aromatischen Anwendung ätherischer Öle benötigt man jedoch keinen Diffuser.
Man kann denselben Nutzen für die Gesundheit hervorrufen, wenn man einige Tropfen Öl in den Handflächen reibt, die Hände dann über die Nase hält und man den Duft dann tief einatmet, oder den Duft direkt aus der Flasche einatmet.
Äußerliche Anwendung
Die äußerliche Anwendung ätherischer Öle ist sehr wirkungsvoll. Da ätherische Öle eine geringes Molekülgewicht haben und fettlöslich sind, können sie leicht in die Haut eindringen. Nachdem sie in die Haut eingedrungen sind, bleiben sie in eine Weile in der jeweiligen Region und wirken dort lokal.
Auch wenn ätherische Öle leicht von der Haut aufgenommen werden, kann die Aufnahmefähigkeit noch erhöht werden. Eine sanfte Massage erhöht die Durchblutung des jeweiligen Bereichs, so werden die Wirkstoffe besser im Körper verteilt. Verwende ein Trägeröl, dass die Aufnahme erhöhen kann. Besonders in Bereichen, wo die Haut trocken oder schuppig ist, empfehle ich vorher ein Trägeröl zu benutzen. So wird die Haut befeuchtet und das Öl verdunstet nicht so schnell.
Sorge dich nicht darum, wo genau du das Öl topisch auftragen sollst. Unsere Haut ist unser größtes Organ, unabhängig davon, wo du sie anwendest, die Moleküle im Öl sind in unserem Blutkreislauf und innerhalb weniger Minuten im ganzen Körper messbar. Bei einem Kleinkind oder Säugling befindet sich die bevorzugte Anwendungsstelle auf den Fußsohlen.
Um die Wahrscheinlichkeit einer Hautirritation zu verringern, ist es ratsam ein Trägeröl (z.B. fraktioniertes Kokosöl) zu verwenden. Dies gilt vor allem für junge und empfindliche Haut, bei der ersten Verwendung eines Öls oder wenn es sich um ein sehr starkes Öl handelt. Normalerweise gilt die Empfehlung einen Tropfen ätherisches Öl mit drei Tropfen Trägeröl zu mischen. (Für Erwachsene)
Es ist besser, eine kleine Menge Öle während des Tages aufzutragen, als einmal täglich eine große Menge. Beginne mit der kleinstmöglichen Dosis (1-2 Tropfen). Eine äußerliche Anwendung kann je nach Bedarf alle 2-4 Stunden wiederholt werden.
Da jeder Mensch einzigartig ist, ist auch die Dosis nicht immer gleich. Sie hängt von der Größe, dem Gewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab.
Körperregionen, an den die lokale Anwendung ätherischer Öle besonders wirksam ist
Innerliche Anwendung (Einnahme)
Bestimmte ätherische Öle werden traditionell zur Zubereitung von Speisen verwendet und können als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden. Sie unterstützen eine Reihe von Funktionen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Wenn man etwas Zimt auf die Haferflocken gibt, eine Tasse Pfefferminztee trinkt oder frischen Basilikum auf die Spaghetti gibt, nimmt man ätherische Öle zu sich.
In konzentrierter Form kann ätherisches Öl als gezieltes, wirksames Nahrungsergänzungsmittel genutzt werden. Aufgrund der hochentwickelten physiologischen Prozesse, die in unserem Körper stattfinden, ist die innere Einnahme eine sehr sichere und wirksame Form der Anwendung.
Ätherische Öle, die als Nahrung aufgenommen werden, gehen durch die Blutbahn direkt in den Magen-Darm-Trakt. Von dort werden sie in den restlichen Körper transportiert. Da ätherische Öle fettlöslich sind, werden sie schnell zu allen Körperorganen transportiert, auch ins Gehirn. Ätherische Öle werden schließlich, so wie alles was wir zu uns nehmen, von der Leber und anderen Organen verstoffwechselt und schließlich ausgeschieden.
Die Zusammensetzung ätherischer Öle ist hochkomplex. Jeder Bestandteil besitzt einzigartige biochemische Eigenschaften, die mit Zellen und Organen auf unterschiedliche Weise reagieren. Auch wenn die Mechanismen heute noch nicht völlig verstanden werden, so sind die positiven Resultate sichtbar. Der Körper kann jedoch nur eine gewisse Menge an ätherischen Ölen vertragen.
Um eine zu hohe Dosis zu vermeiden, müssen von daher Empfehlungen und Richtlinien unbedingt eingehalten werden.
Es gibt bestimmte ätherische Öle, die man vor der Anwendung auf der Haut immer vorher verdünnen sollte. Dazu gehören die sogenannten "heißen Öle" wie Zimt, Cassia, Thymian, Oregano, Nelke etc. Eine Verdünnung ermöglicht eine maximale Aufnahme in den Blutkreislauf. Ohne Trägeröl kann die Haut bei Verwendung eines heißen Öls rot oder gereizt werden, und man verliert auch etwa ein Drittel des ätherischen Öls durch Verdunstung.
Wendet man ätherische Öle bei Babies und Kindern an, gibt es bestimmte Sicherheitsrichtlinien, die man auf jeden Fall beachten sollte. Die Haut ist nicht nur empfindlicher, aber auch dünner, welches bei der Anwendung der Öle eine große Rolle spielt. Siehe die Verdünnungstabelle unten für Richtlinien.
Es wird empfohlen die Öle vor dem Auftragen auf empfindliche Haut und Behandlung größerer Hautflächen immer vorher zu verdünnen um Reizungen zu vermeiden.
Trägeröle oder Basisöle die man hier wunderbar benutzen kann sind Kokosöl, Jojobaöl, Mandelöl, Olivenöl etc.
In der ätherischen Öle Welt gilt die Regel "weniger ist mehr". Welches bedeutet, dass man lieber pro Anwendung eine geringere Anzahl an Tropfen benutzt, aber dann mehrmals über den Tag verteilt.
Die Wirkung der Öle hält etwa 4-5 Stunden an, bevor unsere Leber die Moleküle vollständig abgebaut hat, von daher empfehle ich die ätherischen Öle bei einem akuten Thema alle 2-4 Stunden zu benutzen. Und nur einmal am Tag, als Vorbeugung um den Körper langfristig zu unterstützen.
Fang am Besten immer erst mit einem Tropfen an, schau wie es Dir dabei geht, wenn Du nach 30 Minuten aufwärts noch keine Änderung verspürst kannst Du die Anwendung wiederholen, gegebenenfalls auch verschiedene Öle nacheinander auf die Haut auftragen um den gewünschten Effekt zu verstärken. Das nennt man auch die Layering Technik.